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DAS MALIGNE PILOMATRIXOM IM KOPF-HALS-BEREICH. EIN FALLBERICHT

E. Rehberg, T. Nickol, O. Kleinsasser

Einleitung: Das maligne Pilomatrixom stellt ein seltenes Krankheitsbild dar, über das in der internationalen Literatur nur wenige Fallberichte existieren. Der Tumor geht von der Matrix der Haarfollikel aus und zeigt eine hohe Rezidivneigung.

Material und Methode: Das histologische Erscheinungsbild des malignen Pilomatrixoms wird dargestellt. Wir berichten über einen 43jährigen Patienten, der sich mit einem retroauriculär lokalisiertem, teils exulceriertem, ca. 6x3,5x2,5cm großen Tumor vorstellte. Die primäre operative Therapie bestand in einer Excision des Tumors unter Ablösung vom Mastoid und anschließender plastischer Defektdeckung mittels Rotationslappen. Neun Monate später wurde ein lokales Tumorrezidiv diagnostiziert, das den Processus styloideus ummauerte und den Gehörgang sowie die Glandula parotis infiltrierte. Die Rezidivoperation umfaßte einer Mastoidektomie, eine Ablatio auris und eine partielle Parotidektomie. Postoperativ wurde eine kombinierte Radio-/Chemotherapie durchgeführt.

Ergebnisse und Schlußfolgerungen: 15 Monate nach der Rezidivoperation besteht weder klinisch noch computertomographisch ein Anhalt für ein erneutes Tumorwachstum. Der Stellenwert der Bestrahlung in der Therapie des malignen Pilomatrixoms ist aufgrund mangelnder Erfahrungen bei dieser seltenen Entität noch ungeklärt. In der Literatur wird jedoch über vier Fälle, in denen eine postoperative Radiatio bzw. eine alleinige Bestrahlungsbehandlung bei inoperablem Befund erfolgreich war, berichtet. Die ausgedehnte Tumorresektion stellt die Therapie der Wahl dar, die die Rezidiventwicklung und Fernmetastasierung verhindern kann.

Elisabeth Rehberg, Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik, Deutschhausstr. 3, D -35033 Marburg


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