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DIE MIKROINVASIVE SONOGRAPHIEGESTEUERTE GEWEBEENTNAHME MIT EINER NEUEN AUTOMATISCHEN MIKROSTANZE BEI RAUMFORDERUNGEN IM KOPF-HALS-BEREICH

T. Grundmann, H. Hohenberg, H. Herbst

Die klinisch bereits erprobten Methoden der Stanz- und Feinnadelaspirationsbiopsie erlauben ultraschallgesteuert exat lokalisierte Gewebsentnahmen mit geringer Invasivität. Nachteile der Methoden sind die geringe Sensitivität der Feinnadelproben auf Grund oftmals schlechter Biopsatqualität bzw. die höhere Invasivität der Stanzbiopsien.

Zielsetzung: Wir haben eine neue automatische Feinnadelbiopsietechnik klinisch auf ihre Sensitivität und histomorphologische Qualität untersucht.

Methode: Hierzu wurden intraoperativ gewonnene Gewebebiopsien später sonographisch gesteuerte In-vivo-Biopsien mit den dann konventionell gewonnen histologischen Präparaten verglichen.

Ergebnisse: Die von Hohenberg et al. primär für elektronenoptische Präpa- rationen entwickelte automatische Feinnadelstanze ermöglicht mikroinvasi- ve Gewebsentnahmen mit sehr kleinen Durchmessern (unter 200 pm) zur sofortigen Kryopräparation der Proben. Bei lymphogenen Metastasen von Plattenepithelkarzinomen konnte eine Spezifität von ca. 90% erreicht werden. Speicheldrüsenbiopsien konnten auf Grund der Probenqualität immunhistologisch aufbereitet und untersucht werden. Bei malignen Lymphomen ergab sicb auch bei immunhistochemischen Färbungen auf Grund der geringen Probengröße nur eine geringe Sensitivität. Die Qualität der histologischen Proben konnte in simultanen elektronenoptischen Kryopräparaten an Hand der Struktur- und Antigenitätserhaltung bestätigt werden

Zusammenfassend stellt die sonographiegesteuerte automafische Mikrostanze eine hochsensitive, mikroinvasive Methode zum Nachweis lymphogener Metastasen dar. Auf Grund der Probengröße und – Qualität ist die zusätzliche immunhistochemische und elektronenoptische Aufarbeitung möglich.

Dr. Thomas Grundmann, Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Hamburg- Eppendorf, Martiaistrasse 52, D-20246 Hamburg


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