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UNGEWÖHNLICHER SONOGRAPHISCHER BEFUND EINER EPIDERMOIDZYSTE

M. Lohaus, J. Meuser, A. Witzel, C.Reißer, C. Flechtenmacher, U. Mende

Epidermoidzysten sind relativ seltene und meist in der submentalen bzw. submandibulären Region lokalisierte Tumorcn die mitunter jeduch diagnostische Probleme aufwerfen können. Wir berichten über den Falleiner 19-jährigen Patientin mit seit drei Monaten bestehender submentaler Schwellung. Bei Verdacht auf eine Abszedierung wurde auswärtig eine Spaltung über einen Submentalschnitt vorgenommen. Zwei Wochen darauf stellte sich die Patientin mit erneuter Progredienz der Symptomatik erstmals in unserer Klinik vor. Es zeigte sich eine nur wenig schmerzhafte, prallelastische Schwellung des vorderen Mundbodens. Die Blutuntersuchungen einschließlich des Differentialblutbildes ergaben keine Veränderungen der Laborparameter. Sonographisch zeigte sich das typische Bild einer circa fiinf Zentimeter großen Zyste. Auffälig waren jedoch multiple echoreiche kreisrunde Formationen. Verkalkungen waren nicht festzustellen, Auch in der daraufhin durchgeführten Computertomographie sowie in der nachfolgenden Kernspinuntersuchung zeigten sich Veränderungen, die dem Ultraschallbefund entsprachen. Eine weitere Eingrenzung der Diagnose war nicht möglich. Die schließlich durchgeführte diagnostische Extirpation und anschließende histologische Aufarbeitung ergab die Diagnose einer Epidermoidzyste, wobei die in der Bildgebung auffäligen Formationen durch kugelige Zusammenlagerungen von Keratinlamellen hervorgerufen wurden, Neben der genauen Fallbeschreibung werden die ungewöhnlichen Befunde in der Sonographie, CT und MRT sowie die histologischen Aufarbeitungen genau dargestellt. Die differentialdiagnostischen Überlegungen werden erörtert.

Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 HD


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